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Andres Thor: Monokrom (Review)

Artist:

Andres Thor

Andres Thor: Monokrom
Album:

Monokrom

Medium: CD
Stil:

Jazz für den Fahrstuhl Richtung Himmel

Label: Nordic Notes / Beste Unterhaltung
Spieldauer: 57:36
Erschienen: 25.10.2013
Website: [Link]

Immer wieder ist es eine schöne Erfahrung, wenn hervorragende Jazz-Musiker auch einen ausgeprägten Sinn für Humor besitzen. Anders kann ich mir nicht erklären, warum ANDRES THOR sein drittes Album „Monokrom“ nennt. Nichts ist hier eintönig oder monoton. Die Musik lebt von einer wahren Farbvielfalt, ähnlich wie eine schöner Blumenstrauß, den man aus Noten bindet.

Zehn Musik-Blumen stecken in dieser Vase, deren Lebenselexir aus (Pedal-/Steel-)Gitarren, Piano, Wurlitzer, Orgeln, Kontrabass, Harmonium, Schlagzeug und Percussion besteht, und den instrumentalen Titeln eine Kraft verleiht, die wirklich blüht, ohne mit unerwarteten Stacheln zuzustechen.

Wer freie Jazz-Ausflüge, die an den Nervensträngen des Zuhörers zerren, erwartet, der ist bei ANDRES THOR falsch aufgehoben. Aber es besteht auch nicht die Gefahr, sich einer Art Fahrstuhl-Musik auszusetzen, die einen einlullt und schläfrig macht. Und wenn schon Fahrstuhl, dann in Richtung Himmel. Die Hölle überlassen wir lieber den schwer angesagten Zeitgenossen, die uns, ähnlich wie irgendwelche Maler, welche uns einen schwarzen Fleck auf weißer Leinwand als Kunst verkaufen oder Musiker, die einen Ton immer wieder in die Länge ziehen und so tun als wäre das schon eine minimalistische Symphonie. Bei der Musik von „Monokrom“ könnte man sich eher eine NORAH JONES vorstellen, die aus den Instrumental-Stücken Songs werden lässt, indem sie ihnen ihre Stimme verleihen würde. Aber auch eine verträumte Bar-Atmosphäre ist gut vorstellbar. Man gibt sich einfach nur guten Freunden und ein paar guten Getränken hin – und diese Musik trägt dazu bei, dass solch ein Abend wirklich ein gelungener Abend wird, weil sie wie der Soundtrack zu der Begegnung von guten Freunden, die sich vielleicht schon länger nicht mehr begegnet sind, klingt.

Genau diese Atmosphäre ist es, die „Monokrom“ auszeichnet – und zugleich zu etwas Besonderem macht.
ANDRES THOR ist Isländer.
Und in Island ticken die Musik-Uhren bekanntlich anders.
Natürlichkeit und Melancholie spielen da eine genauso wichtige Rolle wie Ruhe und Perfektion.
Aber auch Abwechslungsreichtum gehört dazu – ohne diese Grundstimmungen zu zerstören.
Bester Beweis hierfür ist, dass Thor allein vier verschiedene Gitarren spielt.
Und dass er als einer der anerkanntesten Gitarristen des Nordens gilt, ist unverkennbar, unüberhörbar.

FAZIT: Gute, atmosphärische Jazz-Musik hat einen Namen, der langsam, aber sicher aus Island nach ganz Europa überschwappen sollte: ANDRES THOR.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4064x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Mónókróm
  • RNA
  • Pink Wilco
  • Heima
  • X
  • 1922
  • Sjávargrund
  • Hrí?
  • Bit
  • München

Besetzung:

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